logo pg Hl Benedikt

Du, Sohn Davids,
unser Befreier,
manchmal wünschten wir,
du kämest in sichtbarer Hoheit daher
und würdest auf einen Schlag
alles Elend beenden.
Aber du kommst auf einem Esel geritten,
in der Gestalt eines machtlosen Menschen,
und dein Weg führt
in Leiden und Sterben.
Du enttäuschst uns,
wenn wir von dir
göttlichen Zauber erwarten.
Aber du tröstest alle,
die auf eine neue Welt hoffen,
denn die Macht deiner Liebe
verschafft dir den Sieg
über alles Böse.

Mach uns von falschen Erwartungen frei,
und lehre uns,
dir mit dem Mut der Demut zu folgen.

 

 

 

In Europa sind Palmprozessionen an Palmsonntag bereits seit dem 8. Jahrhundert bekannt. Mit großem Aufwand wurde der Einzug Jesu in Jerusalem nachvollzogen. Die Gläubigen konnten den Beginn der Karwoche somit mit einem besonderen Erlebnis verbinden. Später wurden auch in Deutschland häufig lebensgroße Christusfiguren auf Eseln mitgeführt, die das Geschehen noch stärker veranschaulichten. Im 17. und 18. Jahrhundert waren die sogenannten Palmeselprozessionen in Deutschland an vielen Orten verbreitet.

Palmzweige gelten schon lange als Gegenstände des Schutzes, des Heils und des Segens. Viele Menschen bringen die frisch gesegneten Palmzweige nicht nur nach Hause, sondern auch zu bettlägerigen Nachbarn – oder zu ihren Toten auf dem Friedhof.

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