Nach dem Gottesdienst trafen wir uns am Platz neben der Kirche, um gemeinsam St. Ägidius zu feiern. Außer Weißwurst und Weißbier gab es auch noch Knacker und natürlich alkoholfreie Getränke. Bei den doch etwas kühlen Temperaturen wärmten sich viele Besucher mit Kaffee auf. Zum Nachtisch durfte auch selbstgebackener Kuchen nicht fehlen.
Ägidius wurde vermutlich um 640 als Sohn einer noblen Athener Familie geboren. Er verließ seine griechische Heimat und lebte jahrelang in der Diözese von Nîmes als Einsiedler in einer Höhle an der Mündung der Rhone in das Mittelmeer; der Legende nach nährte ihn durch Gottes Fügung eine Hirschkuh mit ihrer Milch. Während einer Jagd des Westgotenkönigs Wamba (König 672–680) flüchtete diese Hirschkuh zu Ägidius, der sich schützend vor das Tier stellte und so versehentlich von einem Pfeil getroffen wurde. In der Erkenntnis, dass die Tugend in der Schwachheit vollendet werde, bat er Gott, dass ihm während seines Erdendaseins die Gesundheit nicht wiederkehren solle; so blieb ihm die Wunde bis an sein Lebensende.